Heizung & Kühlanlagen

Nachhaltige Wärme durch Pellets

Einblicke in das abgeschlossene Heizungssanierungs-Projekt für die Schwesternschaft vom heiligen Kreuz in Silz.

Foto Team - Laura Moser

Laura Moser
21. August 2023

Ordenshaus Schwesternschaft vom Heiligen Kreuz in Silz

Die Schwesternschaft vom Heiligen Kreuz in Silz hat kürzlich ihre Heizungsanlage modernisiert und setzt zukünftig auf eine effizientere und nachhaltigere Wärmeversorgung durch Holzpellets. In unserem Gespräch mit den Verantwortlichen Sr. Maria Seraphia Humpf und Sr. Maria Benigna Fischer erfahren Sie aus erster Hand, wie dieses Projekt von der Idee bis zur erfolgreichen Umsetzung geleitet wurde. 

Egal ob Sie ein privater Haushalt, ein Unternehmen oder eine Wohnungsgemeinschaft sind, dieses Referenzprojekt kann auch für Ihre eigenen Sanierungspläne von großem Nutzen sein.

GUTMANN (G): Welches Heizungssystem wurde bis zur Sanierung verwendet?

Sr. Maria Seraphia (S): Wir hatten vorher eine Ölheizung, welche seit dem Hausbau integriert war. Im Keller hatten wir einen Heizungsraum, sowie zwei Tankräume mit jeweils 45.000 Litern Fassungsvermögen.

G: Was waren die Gründe, weshalb eine Heizungssanierung angedacht wurde?

S: Wir hätten eigentlich nicht sofort die Heizung ausgetauscht, da diese über die Jahre so weit gut funktioniert hat. Uns war jedoch klar, dass das Heizungssystem ein Verfallsdatum haben wird, mit dem verpflichtenden Austausch der Ölheizungen 2035. Hinzu kam, dass der Regler der Ölheizung ausfiel. Wir haben uns die Frage gestellt, ob wir überhaupt in einen neuen Regler investieren sollten, wenn wir voraussichtlich in 5-10 Jahren den Heizungstausch durchführen müssen. Somit entstand der Grundgedanke zum Heizungstausch. 

G:  Was waren die Gründe, weshalb Sie sich für eine Pelletsheizung entschieden haben?

S: Nach dem Entschluss, dass wir die Heizanlage sanieren wollen, mussten wir überlegen, auf welches System wir umstellen wollen. Diese Findung war ziemlich einfach, denn für Gas gibt es keinen direkten Anschluss. Da wir etwas außerhalb des Ortes liegen, müssten wir die Leitung von der nächsten Anschlussstelle bis zum Ordenshaus selbst bezahlen, soviel ich weiß, und somit wäre der Anschluss nicht realistisch. Die Option einer Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage macht bei unserem Standort zum einen nicht viel Sinn, da wir in der Hauptheizperiode im Winter nahezu vier Monate (November – Februar) keine Sonne haben. Zum anderen wäre es dementsprechend aufwändig, unser Ordenshaus für eine Wärmepumpe vorzubereiten (u.A. Dämmung, Fenstererneuerung, ...), da dieses ja in den 1990er Jahren fertiggestellt wurde. Das waren die Gründe, weshalb wir uns schlussendlich auf eine Pelletsheizung geeinigt haben. 
Da fast zeitgleich die Scheitholz-Heizanlage des Männerordens in der Burg erneuert werden mussten, haben wir zusammen überlegt, ob ein zentrales Heizhaus für alle Gebäude sinnvoll wäre. Das Projekt war aber, durch unser weitläufiges Areal nicht rentabel und wir haben uns geeinigt, separate Heizanlagen zu bauen.

G: Gab es auch ökologische Aspekte, für die Entscheidung einer Pelletsheizung?

S: Ja zu einem gewissen Teil natürlich auch. Wir sind froh, dass wir einen Rohstoff gefunden haben, der in der Region gewonnen wird. Natürlich müssen die Pellets auch bearbeitet und pelletiert werden, aber Holz wird es in Tirol wohl immer geben. So haben wir kein mulmiges Gefühl, dass wir keinen Rohstoff bekommen. Mit der Firma GUTMANN sind wir hier sehr gut versorgt.

G: Wie sind Sie auf die GUTMANN Energiesysteme GmbH gestoßen?

S: Wir waren schon vorher GUTMANN Kunde und haben seit geraumer Zeit Heizöl vom Unternehmen bezogen. Weiters haben wir für unsere Autoflotte Tankkarten, mit denen wir an den diversen GUTMANN Tankstellen unsere Fahrzeuge betanken können. Somit war GUTMANN schon ein gängiger Begriff für uns. Da die GUTMANN Energiesysteme GmbH bereits in die Projektplanung des gemeinsamen zentralen Heizwerkes integriert war, kam die Überlegung auf, ob wir den Sanierungsprozess nicht mit ihnen abwickeln sollten. Pater Bonifatius hat uns geraten, uns an Herrn Nikolaus Eller von den GUTMANN Energiesysteme GmbH zu wenden, den er als kompetenten und zuverlässigen Berater während deren Projektplanung kennengelernt hat. Für uns war es wichtig, dass wir einen Partner finden, der uns im gesamten Prozess betreut, das heißt beteiligte Firmen auswählen und diverse Arbeiten effizient koordinieren kann. Hier hat sich schnell herauskristallisiert, dass dies mit den GUTMANN Energiesystemen gut funktionieren kann. Daraufhin wurden erste Kontakte mit Nikolaus Eller und der GUTMANN Energiesysteme GmbH aufgenommen.

G: Wie hat der Sanierungsprozess ausgeschaut?

S: Nach der Kontaktaufnahme mit dem Projektleiter, Nikolaus Eller, hat er uns die verschiedenen Alternativen vorgestellt und ist mit uns durchgegangen, ob die Pellets-Heizanlage wirklich die richtige Lösung für uns ist. Da wir zuvor schon mit Heizöl heizten, hatten wir bereits einen Heizraum und zwei große Tankräume mit jeweils 45.000 Litern Fassungsvermögen, welche wir nun, ohne viel bauliche Veränderungen, weiter für die neue Heizanlage nutzen können. Hr. Eller hat uns dann das Vorhaben durchgerechnet, das Konzept vorgestellt und ein Angebot berechnet. Wir kamen zum Entschluss, dass dieser Weg für uns der Richtige ist. Hr. Eller hat uns auch diverse Förderabwicklungen abgenommen und die besten Optionen evaluiert. Vor Sanierungsbeginn war bereits die Förderzusage eingelangt. Der Umbau begann mit Anfang Juni 2023. Zuerst stand die Entfernung der alten Heizunganlage an und dann die Installation der neuen Heizung. Der gesamte Ablauf war gut durchgeplant und wir konnten ohne Verzögerungen innerhalb von drei Wochen die neue Heizung in Betrieb nehmen.

G: Wie lange hat der gesamte Prozess gedauert – Start, Planung bis Fertigstellung?

S: Die Planungsphase hat letztes Jahr im August bzw. September begonnen. In der ersten Juniwoche 2023 begann dann der Ausbau der alten Anlage. Wie vorher erwähnt, war die Installation der Pelletsanlage dann nach drei Wochen fertig.

G: Wie haben Sie die Bauphase empfunden?

S: Wir waren sehr zufrieden und es war für uns nicht belastend. Dadurch, dass wir den Kellereingang für die meisten Arbeitsschritte benutzen konnten, haben wir von den Umbauarbeiten nicht allzu viel mitbekommen. Außer, dass wir einen Tag kein Warmwasser hatten - das haben wir natürlich gemerkt. Wir wurden hier frühzeitig informiert und es war uns vorher bewusst, denn das neue System musste ja auch angeschlossen werden.

G: Gab es Hürden während der Planungs- & Sanierungsphase?

S: Nein, nicht wirklich. Nur, eine Frage stand im Raum, wie der Pelletsmarkt nach der Sanierung ausschauen wird. Bekommt man noch Pellets beziehungsweise zu welchem Preis? Da haben sich schon einige Schwestern Gedanken darüber gemacht. Durch den Rückhalt der Firma Gutmann und deren Pelletsspeicher in Hall in Tirol haben wir uns allerdings sicher mit unserer Entscheidung gefühlt und gehen davon aus, dass es zu keinen Lieferengpässen kommen wird.

G: Sind Sie bis jetzt zufrieden mit Ihrer neuen Heizung?

S: Ja, bis jetzt schon. Wir bereiten unser Warmwasser zum Teil mit der neuen Pelletsanlage auf, das funktioniert bis dahin gut. Auch die Umschaltung der Warmwasserbereitung, auf den Überschussstrom vom Kraftwerk der Patres, funktioniert super. Außerdem haben wir jetzt auch noch einen zusätzlichen Raum gewonnen, da wir nur einen Lagerraum für die Pellets benötigen und somit einer der beiden Öl-Tankräume frei wurde. Wenn die Heizsaison im Oktober startet, werden wir auch sehen, wie die Heizung so richtig funktioniert. Nach Absprache mit dem Team werden wir dann eine optimale Heizkurve kreieren und diese optimieren.

G: Wie viele Tonnen Pellets haben Sie in Ihrem neuen Lagerraum Platz? Welche Leistung hat die neue Heizanlage?

S: Das Pelletslager wurde in einem der Tankräume eingerichtet – ein Teil des Raums wurde neu gemauert und mit Schrägen ausgelegt, sodass nun Platz für bis zu 24 Tonnen Holzpellets entstand. Im Heizungsraum wurden zwei Heizkessel mit jeweils 200 kW eingebaut. Die Heizungsanlage ist so konzipiert, dass wir zukünftig die nahegelegene Werkstätte anschließen und zu einem späteren Zeitpunkt mitversorgen können.

G: Wird die Heizung weiterhin durch die GUTMANN Energiesysteme betreut?

S: Ja, denn mit der alten Heizung hatten wir immer wieder Probleme und Reparaturarbeiten. Somit war das auch ein Grund, dass wir uns für einen 5-Jahres Wartungsvertrag mit der GUTMANN Energiesysteme GmbH entschieden haben, sodass die zuständige Schwester zukünftig eine Entlastung bei diversen Heizungsthemen hat. Die Fernwartung ist natürlich noch ein zusätzlicher Pluspunkt, denn die meisten Probleme können damit zukünftig schon behoben werden.

G: Würden Sie die Betreuung der GUTMANN Energiesysteme weiterempfehlen?

S: Auf alle Fälle – wir waren sehr zufrieden. Vor allem wie effizient die gesamte Abwicklung verlaufen ist, von der Planung bis zur Fertigstellung. Das Team ist sehr kompetent und entgegenkommend. Alle Zeitpläne wurden eingehalten, wir müssen sagen, dass die Zusammenarbeit sehr angenehm war und alles gut gepasst hat.

 

Bei Sr. Maria Seraphia Humpf bedanken wir uns recht herzlich für das Interview und Ihre Einblicke in die Umbauphase der Heizanlage. 

Bildnachweis: Bernhard Poscher / GUTMANN